Mein Alltag als Pizzafahrer

Nachdem ich mein Studium abgebrochen habe, entschloss ich mich – zumindest vorübergehend – Pizzafahrer zu werden. Ein Job der zwar ein wenig eintönig ist, aber mir sonst wirklich viel Spaß macht. Denn wenn der Pizza Lieferant kommt, dann sind die Leute in den seltensten Fällen schlecht gelaunt.

pizzaIch habe das Glück stets mit einem Firmenwagen zu fahren und bin so schon besser gestellt als die meisten meiner Kollegen in anderen Unternehmen. Ich erhalte den Mindestlohn und meiner Meinung nach sehr gutes Trinkgeld. Meist sind meine Schichten nur 3-4 Stunden lang, doch ein oder zwei mal in der Woche habe ich die Möglichkeit den ganzen Tag zu arbeiten. Da packe ich mir dann morgens schon mein Getränk und meine Taschenlampe ins Auto. Denn gerade bei Touren in die umliegenden Dörfer sind die Hausnummern schwer zu finden. Da bin ich beim Suchen immer dankbar, wenn ich meine Surefire Taschenlampe dabei habe.

Essen muss ich mir nicht einpacken, denn solange ich es nicht übertreibe bekomme ich das aus der Küche so. So auch heute. Ich kam von einer sehr guten Tour zurück und blickte auf den Monitor. Es waren aktuell drei Touren vorhanden, aber wir waren noch mit fünf Fahrern da. Da ich als letztes zurück kam, würde ich auch am längsten auf eine Tour warten müssen. Also bestellte ich wie üblich meine Pizzabrötchen und machte mich an den Abwasch. Dabei begann ich ein Gespräch mit einem anderen Fahrer, für den ich schon öfter eingesprungen bin. Wir unterhielten uns über die nahezu schrottreifen Autos, die gefühlt jeden Moment kaputt gehen können. Doch wir beide hatten Glück, dass bei uns bis jetzt nur kleinere Fehler wie der Verlust von Kühlmittel oder quietschende Bremsen aufgetreten sind. Denn wer am Sonntag Abend mit einem Pizza Auto liegen bleibt, der kann im Zweifelsfall ziemlich lange auf den ADAC warten.

Wie konnte es so weit kommen?

Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen Großvater beim Mittagessen im Kreis der Familie. Wenn er zu Ende gegessen hatte, kehrte er sorgfältig die Brotkrümel zusammen, die auf dem Tischtuch liegen geblieben waren, schob sie in die hohle Hand und leerte diese dann in seinen Mund.
In Süditalien kann man manchmal heute noch alte Leute beobachten. die ein heruntergefallenes Stück Brot aufheben und küssen, bevor sie es auf den Tisch zurücklegen.

wanderungDie jüngeren Generationen mögen alte Leute belächeln, die Krümel essen oder hingefallenes Brot küssen. Ihnen muss diese Form des Respekts fremd sein, schließlich haben ihre Eltern – also die Kinder und Enkel jener, an die ich mich erinnere – schon vor langer Zeit damit aufgehört. Das klingt jetzt wie die alte Leier, wahr ist es trotzdem. Nur, wie konnte es so weit kommen? Warum hat das Essen für uns derart an Wert verloren, dass es ohne die geringste Scham verschwendet werden darf?

Mindestens ein Drittel der globalen Lebensmittelproduktion landet auf dem Müll, entweder bereits während des Prozesses der Ernte, Verarbeitung und Verteilung oder durch Verschulden von uns Verbrauchern, die wir zu viele Reste wegwerfen, zu viele Super-Sonderangebote kaufen, weil wir zu träge oder Opfer des Konsums geworden sind.

Zu den grundlegenden Problemen unserer Zeit gehört die Unfähigkeit, zwischen Preis und Wert unterscheiden zu können. Wir wollen billiges Essen, das immer weniger kostet und wir wollen, dass genug davon produziert wird. Das führt dazu, dass wir schlecht essen, denn der Verlust an Wertschätzung geht einher mit einem Verlust an Qualität. Das Essen verliert reihe Bedeutung, den Bezug zum Menschen Und zu seiner Einbindung in die Natur. Es wird zu etwas, das man leichten Herzens „vergeuden“ kann.

Wenn wir uns darüber empören, dass so viel verschwendet wird, dann müssen wir uns auch darüber empören, wie heutzutage mit unserem Essen umgegangen wird; und zwar von der Aussaat bis zu dem Zeitpunkt, da es in die Supermarktregale einsortiert wird! Nichts demonstriert besser, welchen Grad an Idiotie das System der globalen industriellen Nahrungsmittelproduktion erreicht hat, als die Verschwendung von Essen. Sie ist zum Sinnbild aller Probleme im Zusammenhang mit der extremen Kommerzialisierung geworden.

Die Verschwendung ist aber nicht nur ein ethisches Problem angesichts einer Milliarde Menschen auf dieser Welt, die unter Hunger und Unterernährung leiden, sondern auch ein ökonomisches und ökologisches Problem: Wie viel Geld und Energie könnten weit besser eingesetzt werden, indem ein wirklich nachhaltiges System der Nahrungsmittelproduktion eingeführt würde, das auf lokalen Landwirtschaften und neu erlerntem, intelligentem Konsum beruht. Vorbild hierfür können die traditionellen bäuerlichen Gesellschaften sein, weil sie nicht nur dem Essen Respekt entgegenbrachten, sondern auch Meister im Wiederverwerten und Recyceln waren. Und sie können uns lehren, dass dann, wenn man den Dingen die rechte Wertschätzung entgegenbringt, auch der Genuss eine ganz andere Bedeutung erlangt, allerdings nicht wie heute immer mehr verstanden als Status-Symbol und Luxus, sondern als tiefempfundene Freude am Leben, am wirklichen Wohlbefinden.

Wie kann man gebrauchte Bücher verkaufen? Ein Ratschlag

gebrauchte bücher kann man verkaufen
Gebrauchte Bücher kann man verkaufen

Ihr kennt bestimmt auch das Problem, dass man immer mehr Bücher anschafft, die sich daheim ansammeln und die Regale verstopfen. Ich lese sehr gerne und viel – vor allem Romane, aber auch Sachbücher. Und immer, wenn ich neue Literatur aus meiner Buchhandlung mit nach Hause bringe, habe ich anschließend Probleme, sie in den Regalen unterzubringen. Meistens lese ich die Bücher ja sowieso kein zweites Mal, aber ich hänge doch sehr an ihnen, so dass sie die Regale verstopfen und sich in Haufen auf dem Fußboden stapeln oder gar in Kartons verpackt im Keller stehen. Beim Staubwischen macht das natürlich auch Probleme. Oder wenn ich doch einmal ein Buch suche, dass ich vor längerer Zeit gelesen habe, weil ich nur schwer an die in den Regalen in zwei Reihen stehenden Bücher hinkomme oder sie nicht mehr wiederfinde.

Ich trenne mich nur ungern von Büchern, die meisten sind mir doch irgendwie ans Herz gewachsen. Trotzdem konnte ich so nicht weitergehen, und so habe ich einige Zeit lang versucht, gebrauchte Bücher auf Flohmärkten zu verkaufen. Auch über Amazon, Booklooker und eBay habe ich das Verkaufen ausprobiert. Leider ist das gar nicht so leicht, wie man denkt.

Der Aufwand, die Bücher jeweils zu fotografieren, zu beschreiben und online einzustellen – von Flohmärkten gar nicht zu reden –, ist nicht gering, und hinzu kommen auch stets noch Versand und Verpackung, wenn man ein einzelnes Buch verkauft hat. Das ist mir tatsächlich auch öfters gelungen, aber verdient habe ich daran zugegebenermaßen nicht besonders viel, zumal man ja den eigenen Zeitaufwand und die nicht geringen Verkaufsgebühren zu berücksichtigen hat. Und wenn dann nach einiger Zeit die interessanteren Titel weg waren, die ich verkaufen wollte, hatte ich immer noch eine ganze Reihe an „Ladenhütern“, die mir weiter den Platz wegnahmen.

Das war also keine richtig zufriedenstellende Lösung. Dann aber bin ich im Internet auf den Buch-Verkauf Tipp gestoßen, die Bücher nicht einzeln, sondern in größerer Zahl an Firmen zu verkaufen, die gebrauchte Bücher aufkaufen, um sie dann selbst weiter zu veräußern. Das habe ich ausprobiert, und nun mache ich es regelmäßig, weil ich damit sehr zufrieden bin. Zwar bekomme ich so für jedes einzelne Buch nicht so viel, wie ich verdienen könnte, wenn ich es selbst verkaufen würde. Allerdings werde ich jetzt ohne Probleme auch die Bücher los, die mir niemand abkaufen wollte. Vor allem ist aber mein persönlicher Aufwand nun viel geringer. Auf diese Weise schaffe ich inzwischen regelmäßig Platz im Bücherregal, den ich dann mit Neuanschaffungen wieder fülle.